Der ein oder andere hat es mitbekommen. Wir werden ein Haus bauen. Wir? Mein Partner & ich. Mein Partner, mit dem ich mir mein Leben 2.0 nach dem Tod meines Mannes aufbaue. Mein Partner, der mir hilft, zurück ins Leben zu finden.
Ein Haus bauen? Warum?
Immer wieder bekomme ich Nachrichten, warum wir denn unbedingt gleich ein Haus bauen müssen, nicht in unserer Wohnung mit dem schönen großen Grundstück bleiben oder uns keine Bestandsimmobilie suchen. Die Krönung sind die Fragen, warum man freiwillig in ein Neubaugebiet ziehen kann & dann noch dieses kleine Grundstück…
„Von der Traufe in den Regen…?“
Dazu kann ich natürlich nur von mir/uns schreiben, denn ein Haus zu bauen ist eine sehr persönliche Entscheidung und natürlich auch eine Sache, für die nicht jedermann brennt. So ist das Leben & jeder anders.
Wir wollen ein Haus bauen…
- weil wir uns räumlich vergrößern wollen
- weil wir den Kindern eine bessere Kindheit ermöglichen wollen
- weil wir zentraler leben wollen
- weil wir unabhängig & frei vom Vermieter leben möchten
- weil wir kein Geld mehr in etwas stecken wollen, was uns gar nicht gehört
- weil wir uns in diesem Haus selbst verwirklichen möchten
- weil uns ein Leben lang an den Hausbau zurück erinnern werden
- weil wir gern Neues ausprobieren
- weil wir im Leben weiterkommen möchten
- weil wir unser Geld nicht besser investieren / anlegen können
- weil die Bestandsimmobilien mehr als unser Neubau kosten
- weil wir unseren Kindern einen bleibenden Wert hinterlassen
- weil es für einen Neustart ins Leben eine gute Basis ist
- weil wir die Möglichkeit haben günstig zu bauen
- weil wir uns über neue Herausforderungen & positive Veränderungen im Leben freuen
Um mal etwas persönlicher zu werden…
Jetzt habe ich mal „gebrainstormed“ und das sind so unsere Gründe, die mir für unseren Hausbau einfallen. Sicherlich gibt es noch weitere Gründe, die für einen Hausbau sprechen wie zum Beispiel der Niedrigzins und dass man aktuell eine gute Finanzierung aushandeln kann, aber für mich hat der Hausbau auch einfach einen großen persönlichen Grund, der viel wichtiger ist: es ist eine neue Grundlage, eine neue Basis für mein neues Leben. Eine weitere Hilfe ins neue Leben. Das Leben 2.0 ohne meinen Mann – dafür mit meinem Partner & meinen Kindern.
Wir werden von absoluter Isoliertheit (abgesehen von meiner Schwester, die nebenan in diesem Mietshaus wohnt) in den Trubel des Dorfes ziehen. In ein Neubaugebiet. Garten an Garten oder noch schlimmer Haus an Haus. Ob wir das mögen, können wir jetzt auch noch nicht so genau sagen. Zumindest habe ich vor 8 Jahren das letzte Mal mit vielen Nachbarn in einem Haus gewohnt und es irgendwie ausgehalten und auch mein Freund hat sein bisheriges Leben mit Nachbarn – so richtig echten Menschen – ja auch irgendwie überlebt. Ich glaube er musste sich eher erstmal an dieses „im Busch am Arsch der Heide“ Leben gewöhnen. Meine Lieben, wir wohnen am Rand des Truppenübungsplatzes bzw. irgendwie auch mittendrin, denn hinter uns, links & rechts ist überall Truppenübungsplatz. Das heißt die Kinder können nicht mal gescheit im Wald spielen, weil es theoretisch nicht erlaubt ist, es könnte dort ja eine Granate liegen, die wir in der Tat mal (am Gartenzaun!) enttarnt haben. Das Grundstück ist groß, dennoch können sich die Kinder quasi nie frei bewegen, weil sie nur innerhalb des Zaunes wohnen. Hier gibt es keine Wege zum schönen Sonnatgsspaziergang. Einmal zum See und zurück ist unsere Route. Ja. deshalb freue ich mich auf das schnöde Neubaugebietsfeeling. Wir wohnen dann nicht mehr an der viel befahrenen Bundesstraße, sondern in einer sehr ruhigen Ecke des Dorfes, in dem die Kinder auch zur Schule und Kindergarten gehen. Dort leben ihre Freunde und dort sind Spielplätze, die sie selbst aufsuchen können. Sie können sich in den verkehrsberuhigten Bereichen aufhalten, zu Fuß zu Freunden gehen, die teilweise in der selben Straße wohnen werden – sie können selbstständiger und freier werden. Können Fahrrad fahren & ohne Auto zum Supermarkt im Dorf. Ja, das finde ich einen sehr schönen Gedanken.
Auch freue ich mich etwas Eigenes zu besitzen. Natürlich. Wir können das Haus nach unseren Vorlieben bauen und sind da dank Bebauungsplan auch recht frei. Wir werden ein Haus haben, das uns genügend Platz gibt und das wir im Laufe unseres Lebens immer wieder an unsere aktuellen Lebensansprüche anpassen können. Hier in der Wohnung ist es nicht mal eben so möglich eine Wand zu verändern. Den Dachboden auszubauen. Die Wohnung gehört uns nicht. Wir haben tatsächlich immer überlegt den Dachboden auszubauen, aber dann frage ich mich: für wen eigentlich? Das Haus hier gehört dem Bund, es liegt am Truppenübungsplatz, es kann immer mal sein, dass der Platz gebraucht wird und wir raus müssen. Oder aber das Haus wird aufgegeben, weil es zu alt ist und die Instandsetzung zu teuer. In der Wohnung davor wurden wir wegen ganz plötzlichem Eigenbedarf auf die Straße geworfen. Die Tochter hat ein Baby gekriegt und braucht die Wohnung nun. Zack. Wir kennen es zu gut. Unser Eigenheim soll uns Sicherheit geben. Im Alter wie auch heute. Wir wollen uns bemühen, es zügig abzuzahlen und gut in Schuss zu halten. Hier nehmen die Immobilien nach dem Bau immer mehr an Wert zu – ich denke besser kann man sein Geld nicht anlegen und die lieben Kinderlein haben auch nach uns noch etwas davon. Das finde ich gut und sinnvoll.
Ich freue mich auf unser Häuschen. Unseren eigenen Garten. Etwas ganz Eigenes hatte ich noch nie. Wow, ich bin aufgeregt und ehrfürchtig. Unser Grundstück ist nicht sonderlich groß, aber nun ist es ja auch so, dass alles gepflegt werden muss. Pflege bedeutet Arbeit neben der Arbeit. Arbeit neben Arbeit und Kindern und Haustieren und Partnerschaft und Freizeit. Also ich denke ein kleiner Garten reicht. Das Haus ist groß, der Garten klein – die Kinder haben ringsum Wälder zum Spielen und werden sicherlich auch viel mit ihren Freunden zu Gange sein. Und naja, deine Nachbarn kannste dir nicht aussuchen. Wozu hat man Zäune und eine hohe Hecke. Richtig, damit der Hund nicht drüber hüpft & man in seinem eigenen Reich ein bisschen Privatsphäre hat. Bisher haben wir aber gesehen, dass viele Familie bauen und einziehen werden und mal ganz ehrlich mit uns als netteste Nachbarn überhaupt, klappt das schon. 😀
Ursprünglichster Grund ein Haus zu bauen war und ist übrigens: die Kinder wollen und brauchen ein eigenes Zimmer oder zumindest ein größeres. Ihr jetziges ist so klein, das gerade so die beiden Betten und ein Kleiderschrank reinpassen. Platz zum Spielen bleibt kaum, dafür muss dann halt unser Wohnzimmer herhalten, wie das so ist. Der Schreibtisch der Großen steht oben im kleinen Flur neben dem Wäscheständer. Ist alles nicht soooo cool aber wir haben halt nur drei Zimmer. Mit dem neuen Haus geloben wir den Kindern Besserung. Ich glaube mein Freund ist auch happy, wenn sein Kleiderschrank seine Kommode nicht mehr im Flur steht, weil ins Schlafzimmer nur unser Bett passt. 🙂
Wir hatten natürlich nach Bestandsimmobilien geguckt, aber ich sage euch, der Markt hier ist so überschaubar und leider ist auch alles so überteuert und die Nachfrage natürlich riesig. Es gibt keine Wohnungen und keine Häuser. Ist mal ein Haus dabei, ist es so teuer, dass du dafür auch bauen kannst und dann wenigstens nicht noch zusätzliche Kosten durchs Sanieren hast. Es ist alles nicht so leicht, wenn man genau in diesem Ort bleiben möchte. Und das wollen wir aus mehreren Gründen. Also bleibt nur die Suche in den paar umliegenden Dörfern und da hatten wir echt Glück einen Bauplatz ergattert zu haben. Wir haben uns sehr gefreut! =)
Nicht zuletzt ist der Umzug für mich ein weiterer, wenn auch schwieriger Schritt, den Tod meines Mannes etwas zu verarbeiten. Sein Herz schlug hier für den Hof, er saß hier im Gemüsebeet und hat Projekte im Garten umgesetzt – jedoch sehe ich meinen jetzigen Partner hier nicht. Und auch ich bin nur noch mit weniger Begeisterung dabei, wo ich einst fröhlich meine Blumenbeete angelegt habe. Ich denke es ist gut zusammen neue, eigene Projekte anzugehen und etwas zu schaffen, wofür wir beide brennen, was uns verbindet und uns beide Freude (wie natürlich auch Nerven!) kosten wird. Etwas, dass uns zusammenschweißt.
Dennoch kann ich nicht abstreiten, dass es weh tut, das hier hinter sich zu lassen. Aber darüber jetzt zu philosophieren, ist einen eigenen Beitrag wert. |
In diesem Sinne…
Kein Ring am Finger, keine gemeinsamen Kinder, aber ein Haus.
Na, dat wäre doch was oder? 😉 ♥
Miriam meint
Liebe Maggy,
ich wiederhole mich an der Stelle, ich weiß, aber Du machst alles richtig.
Und dass Du hier Deine Gründe offenlegst, obwohl Du das wirklich nicht musst, ehrt Dich.
Wir sind in unserer Wohnung geblieben und mein jetziger Mann ist zu uns gezogen. Am Anfang hatte er das Gefühl in einer Art Mausoleum zu leben. Deswegen habe ich ihm „erlaubt“ diverse Zimmer mit seinen Möbeln und Zimmer umzugestalten. Damit er sich wohlfühlt.
Ein neues Zuhause war für uns keine Option, da mein Sohn unbedingt dort wohnen bleiben wollte. Wir hatten allerdings auch kein Platzproblem.
Ich grüße Dich herzlich aus Hamburg
Miriam
Ines Jana meint
Du Liebe, Du brauchst Dich doch nicht erklären. Was meinst Du , was mir die Menschen erzählen wollten, als wir mit 50/41 gebaut haben? Ich finde Ihr könnt für die Kiddis nicht besseres machen, und im Neubaugebiet ist es doch für die Beiden ideal. Ringsherum Kinder, irgendwann kennt man sich und ist total entspannt. Übrigens wohnen wir auch relativ dicht, und es stört gar nicht. Schließlich kann man noch Zäune ziehen, was wir noch gar nicht wollten. Euch wird das gefallen. Weiterhin viel Erfolg, liebe Grüße Glamourherz.
Stephie meint
Ich finde euren Plan vom Bau total gut. Es ist euer Leben, euer Geld – also völlig egal was andere davon halten. Die zahlen ja auch nicht euren Kredit. Ihr sollt glücklich werden, egal ob Ring am Finger und/oder noch 5 gemeinsame Kinder. Haltet aneinander fest, so ein Bau raubt auch viele Nerven. Wenns dann fertig ist, könnt ihr stolz sein und den Neidern äh Nachbarn durch die Hecke winken.
T. meint
Ich denke, dass sich viel mehr fragen, wie DU das finanziell stemmst?
Bzw. Wie wäre Dein Werdegang verkaufen, wenn Dein Mann noch unter Euch wäre?
Hättet auch Ihr (zusammen) ein Haus gebaut?
Viele fragen sich auch, was du beruflich machst bzw. gemacht hast.
Hast du mal was gelernt?
Wieviele Berufsjahre hast du schon?
So traurig es ist. Wirklich! Deine Followerzahl, der du dank diesen Influenzerin bist, ist dem sehr traurigen Anlass „zu verdanken“.
Du verdienst dein Geld nun damit.
Was kommt danach, wenn es IG nicht mehr geben sollte, oder es in irgendeiner Form abschwächt?
Es tuen sich so viele Fragen auf, die offen und super interessant sind.
Was wäre wenn…
Mamamulle meint
Das ist nicht dein Ernst oder? Fragst du dich das bei Beate drei Häuser weiter auch? Ich habe auch schon vor dem Tod meines Mannes Follower gehabt. Und Fragen tun sich da eigentlich keine auf, zumal ich das auf Instagram alles auch schon mehrmals beantwortet habe.
T. meint
Ist mein Ernst.
Eine berechtigte Frage, oder?
Mamamulle meint
Nein absolut nicht. Weil mein Job mein Job ist und ich ihn liebe.
Milka meint
Es ist doch ganz egal ob sie ein Haus bauen wollte mit Tim oder nicht. Wenn der Partner stirbt ist alles auf einmal ganz anders. Das ganze Leben wird auf den Kopf gestellt und man muss sich als Frau und Mensch ganz neu finden bzw. erfinden. Sowas versteht man nur, wenn man selbst erlebt hat wie es ist auf einmal alleine mit Kindern da zu stehen. Man kann nicht einfach so weiter machen wie bisher, weil nichts mehr ist wie bisher.
Ich wundere mich immer über Menschen, die über andere urteilen und vor allem über Menschen die den anderen nichts gönnen können.
Wenn mamamulle nicht über ihren Beruf schreiben möchte, dann schreibt sie halt nix davon. Basta. Jeder schreibt über das was er will.
Ich bin mir ziemlich sicher dass mamamulle und ihr neuer Partner sich ganz genau überlegt haben ob sie das finanziell stemmen können oder nicht (wenn sie es nicht könnten, würden sie übrigens auch keinen Kredit bekommen).
Die Follower hat sie außerdem nicht nur bekommen weil ihr Mann gestorben ist, sondern weil sie ganz offen mit ihrer Trauer um geht und damit vielen anderen Verwitweten aus der Seele schreibt. Ich denke mamamulle hätte lieber ihren Tim zurück und weniger Follower. Aber sie hat keine Wahl. Und sie macht das Beste daraus.
Carola meint
O Mann, was für ne Frage. Ich geb dir aber mal ein Tipp, damit du keine schlaflosen Nächte wegen ihrer Finanzen hast: Witwenrente, Waisenrente und Lebensversicherungen. Und jetzt geh und schäm dich!
Anna meint
Liebe Maggy,
dein Text berührt mich zutiefst und ich kann dich gut verstehen. Glücklicherweise musste ich keinen so schlimmen Verlust erfahren wie du aber mein Partner hat sich von mir getrennt- nachdem wir mein Elternhaus gekauft und ein Baby zusammen bekommen haben. Ich konnte das Haus alleine nicht halten und habe es an ihn verkauft. Dann bin ich der Liebe meines Lebens über den Weg gelaufen und nach 2 Jahren ist uns unser „Traumhaus“- eine alte Hofreite von 18irgendwas quasi durch Zufall in die Quere gekommen. In meinem geliebten Heimatort mit 1.000 Einwohnern ein richtiger Glücksgriff. Und doch gibt es so viele, die fragen, ob das sein muss- so viel Arbeit, so eine enge Bindung, wo es doch schon mal nicht geklappt hat. Aber es fühlt sich für uns so gut an. Mein Elternhaus, welches meinem Ex Partner gehört und in dem wir zur Miete (zu einem horrenden Preis) wohnen dürfen, kann nie unser gemeinsames Zuhause werden. Etwas neues, genau nach unseren Vorstellungen, in das wir viel Liebe, Arbeit und Ideen stecken und zwar gemeinsam, das macht es aus. Es ist unser Ding und für mich auch ein weiterer Schritt, mich von meinem Ex zu lösen. Ich werde sehr traurig sein, wenn wir hier ausziehen- schließlich war dieses Haus, mein Elternhaus, alles was ich mir immer gewünscht habe. Aber man muss manchmal einfach neue Wege gehen und das Chaos etwas schütteln, dann wird manchmal was richtig Gutes daraus.
Ich finde dich toll und es ist bewundernswert, wie du das alles wuppst. Du und Thommy (meine neue Liebe heißt auch Thomas ❤ ) ihr macht das genau richtig! Ich wünsche euch beiden für euren Neubau nur das Allerbeste!
Philipp meint
Hallo Maggy,
lass dich auf deinem Weg nicht beirren. Ich freue mich für euch! Auch wenn ihr viel Kraft braucht, werdet ihr danach so glücklich sein!